Die schönsten Wanderwege in den Alpen: Eine Übersicht über die besten Wanderwege in den Alpen, von einfachen Spaziergängen bis zu anspruchsvollen Bergtouren.
Wandern ist neben Wintersportaktivitäten wohl das wichtigste Motiv, in die Alpen zu reisen. Doch wo finden sich die schönsten Wanderwege in den Alpen? Das liegt natürlich immer im Auge des Betrachters, doch gibt es einige besonders beliebte und bekannte Wanderwege. Darunter finden sich solche für geübte Bergwanderer, aber auch leichtere Touren für Familien und Spaziergänger, die keine körperliche Herausforderung suchen. Ansonsten heißt es, sich selbst diejenige Teilstrecke herauszusuchen, die am besten zu den eigenen Ansprüchen und Wünschen passt. Vorab lohnt es sich, sich beim lokalen Tourismusbüro zu informieren. Dann kann nicht mehr viel schief gehen.
Alpenüberquerung – Von Oberstdorf nach Meran und von München nach Venedig
Der Klassiker unter den Wanderungen in Europas höchstem Gebirge ist wohl die Alpenüberquerung, zum Beispiel von Oberstdorf im bayerischen Allgäu bis nach Meran im lieblich-rauen Südtirol. Diese große Alpenwanderung führt von Deutschland über Österreich nach Italien durch drei Länder und gehört zum europäischen Fernwanderweg E5. Zurückzulegen sind dabei ca. 170 Kilometer. Die benötigte Zeit dafür beläuft sich auf eine Woche.
Wer es noch ein Stück herausfordernder mag, bestreitet die 550 Kilometer lange Strecke von München nach Venedig, begleitet von einem Höhenunterschied, der addiert 20.000 Höhenmeter beträgt. Start ist der Marienplatz in München, Endpunkt der Markusplatz in Venedig. Nach Überquerung der Alpen geht es bei dieser Tour noch ein ganzes Stück durch die flache Poebene bis an die Adria. Als „Erfinder“ dieser Route gilt Ludwig Graßler, der eine schöne Route von der bayerischen Landeshauptstadt in die Lagunenstadt an der Adria finden wollte. Auf dem Weg passiert man das Karwendelgebirge genauso wie das Inntal und später die Dolomiten. Zwischen Tuxer Alpen und Pfunderertal überquert der Wanderer dann den Alpenhauptkamm. Die letzte Etappe setzt sich jenseits der Alpen in der Poebene fort.
Weitere Routen für eine Alpenüberquerung
Daneben existieren viele weitere Routen, auf denen hartgesottene Wanderer die Alpen überqueren können. Die längsten Routen von Ost nach West belaufen sich sogar auf bis zu 2500 Kilometer, die in 160 Tagen zu schaffen sind. Dies ist nun wirklich nur etwas für die ganz hartgesottenen Bergfreunde. Kürzere Alternativrouten führen beispielsweise von Garmisch nach Sterzing oder innerhalb der Schweiz von Sankt Moritz nach Zermatt.
Alternativ zur Alpenüberquerung zu Fuß besteht die Möglichkeit, das mitteldeutsche Hochgebirge auch auf Skiern zu überqueren. Ideal dafür geeignet sind natürlich die schneereichen Wintermonate. Am besten sucht man sich dafür einen erfahrenen Guide oder schließt sich einer entsprechenden Gruppenreise an. Überhaupt empfiehlt es sich, eine Alpenüberquerung ausschließlich im Team durchzuführen und keinesfalls als Solotour zu starten, um sich am Ende nicht in Lebensgefahr zu bringen.
Alpines Wandern rund um den Montblanc
Der Montblanc ragt mit einer Höhe von 4806 Meter als höchster Berg der Alpen in den Himmel und liegt im Grenzgebiet zwischen Frankreich und Italien. In etwa sieben Tagen lässt sich das Montblanc-Massiv auf dem berühmten Höhenweg der Alpen umrunden. Die Wanderstrecke selbst befindet sich in einer Höhe zwischen 1500 und 2600 Metern. Währenddessen thront der Montblanc stets majestätisch mit oder ohne Wolken über der Wanderstrecke, die beträchtliche Höhenunterschiede beim Auf- und Abstieg aufweist. Jeden Tag erwarten den Wanderer neue Aus- und Fernblicke. Die Gletscherwelt des Giganten unter den Alpengipfeln befindet sich stets zum Greifen nah.
Entlang den Waalwegen in Südtirol
Auf den Südtiroler Waalwegen wandern Familien genauso wie Trekkingbegeisterte. Sie eignen sich sehr für Gelegenheitswanderer und nicht so erfahrene Bergfreunde. Waale heißen die alten Bewässerungskanäle, die noch aus dem Mittelalter stammen. Die Waalwege dienten folglich der Wartung dieser Bewässerungskanäle. Erst sie machten die Bewässerung und Urbarmachung vieler karger Bergregionen möglich. Heute zählen sie zu den beliebtesten Wanderwegen in Südtirol. Da sie lediglich geringe Höhenunterschiede aufweisen, sind sie recht einfach zu begehen. Selbst hochalpine Wanderer suchen sie zwischendurch zur Erholung auf.
Walserweg
Der Walserweg führt auf den Spuren der Walser, welche den Alpenraum bereits früh besiedelten. Ab 1200 ließen sich diese in den hochalpinen Regionen der Alpen nieder. Bis heute bestehen verschiedene Walsergemeinden in der Schweiz, Österreich, Italien und Liechtenstein fort. Der Weitwanderweg startet im Dorf San Bernardino und führt über 300 Kilometer bis Brand in Österreich. Einfache Passagen wechseln sich mit sehr anspruchsvollen Teilstrecken und Passüberquerungen ab. Ohne gute Kondition geht es jedoch nicht. Zur Bewältigung setzt der offizielle Internetauftritt 23 Tagesetappen an. Er führt durch abgelegene Walser Gemeinen und Talschaften inmitten der Bündner Bergwelt. Unabhängig hiervon besteht ein Vorarlberger Walserweg, der dem Wanderer auf 450 Kilometer und 25 Etappen Geschichte und Gegenwart der Vorarlberger Walser näherbringt.
Wandern auf dem Lechweg
Dieser Wanderweg führt von der Quelle des Lechs bis zum Lechfall, immer entlang einer fantastischen und urwüchsigen Wildflusslandschaft auf einer Länge von 125 Kilometern. Die Quelle des Lechs liegt am Formarinsee in Vorarlberg, während der Lechfall nicht weit entfernt von Füssen im Allgäu in die Tiefe stürzt. Das Tolle ist, dass der Lechweg Wanderern mit verschiedenen Fitnessleveln gerecht wird. Sportliche Läufer bestreiten ihn in sieben Etappen, während entspanntere Wanderer ihn in neun oder gar elf Etappen angehen. Unterwegs trifft der Wanderer auf saftige Almwiesen und beeindruckende Schluchten und genießt einen tollen Blick auf das Schloss Neuschwanstein.
Unterwegs auf dem Tirolerweg nach Südtirol
Der Tirolerweg erschließt einen der Teil der österreichischen Alpen und hält einige fabelhafte Höhepunkte bereit, darunter die Partnachklamm und die Höllentalklamm. Genauso gilt es auf dem Weg aber auch Herausforderungen zu meistern, wie das Karwendelgebirge zu überqueren. Während der erste Teil von Garmisch nach Innsbruck eher als schwierig einzustufen ist, gestaltet sich die zweite Teilstrecke von Innsbruck nach Sterzing moderater. Dennoch bewegt man sich auf den meisten Wegen in einer Höhe von 2000 Metern. Unter begeisterten Bergwanderern erfreut sich der Tirolerweg mit seinen wildromantischen Landschaften wachsender Beliebtheit und Begeisterung.
Exkursion in die slowenischen Alpen
Slowenien vereint auf kleiner Fläche ganz unterschiedliche Landschaft und zieht immer mehr Naturliebhaber an. Dennoch ist der slowenische Alpenanteil noch wenig berührt vom Massentourismus, muss sich aber hinter den bekannten Destinationen in der Schweiz, Österreich oder Italien keinesfalls verstecken. Im nördlichen Teil des Landes dominieren die Julischen Alpen und die Karawanken. Viele Berge ragen mehr als 2500 Meter in den Himmel, wobei der höchste Berg des Landes der Triglav mit einer Höhe von 2864 Metern ist. Im Nationalpark Triglav wechseln sich hohe Berge mit malerischen Tälern und wilden Flüssen sowie idyllischen Seen ab. Er umfasst große Teile der östlichen Julischen Alpen und wartet mit einer vielseitigen Tier- und Pflanzenwelt auf. Der bekannteste See in diesem Gebiet ist zweifelsohne der Bleder See mit Sloweniens einziger natürlicher Insel. Unter den Wildflüssen erfreut sich die Soča unter Aktivurlaubern großer Beliebtheit. Egal ob Rafting, Kajak-Fahren, Wandern, Radfahren, Klettern und weitere Sportarten – dies sind nur einige der Aktivitäten, die man in dieser großartigen Naturlandschaft machen kann.