Umweltbewusstes Reisen in den Alpen: Tipps, wie man verantwortungsvoll in den Alpen reisen kann, um die Natur zu schützen und nachhaltige Entscheidungen zu treffen.
Umweltbewusstes Reisen ist inzwischen in aller Munde. In den Alpen als besonders sensibles Ökosystem kommt dieser Form des Reisens eine Schlüsselrolle zu. Bereits seit Jahrzehnten leiden die Alpen unter dem großen Andrang von Touristen aus dem In- und Ausland. Nicht nur der alpune Skitourismus zerstört die sensible Natur für lange Zeit. Doch wie funktioniert umweltbewusstes Reisen eigentlich und was kann jeder Reisende selbst tun, um in den Alpen die Natur zu schonen.
Tipps für umweltbewusstes und sicheres Reisen in den Alpen im Überblick
– Anreise mit Bus und Bahn
– Nicht wild campen (fast überall in den Alpen verboten)
– Nur an gekennzeichneten Plätzen Feuer machen
– Keinerlei Müll in der Natur hinterlassen und auf Plastik verzichten
– Nach Möglichkeit in Hütten auf die Toilette gehen, ansonsten etwas abseits vom Wanderweg
– Auf markierten Wanderwegen laufen, insbesondere in Wald- und Moorgebieten
– Keine geschützten Pflanzen und Blumen pflücken
Weitere hilfreiche Verhaltenstipps für die Alpen
– Leise sein in der Natur
– Sich selbst nicht in Lebensgefahr bringen
– Stets hilfsbereit und rücksichtsvolles Verhalten gegenüber Mitwanderern an den Tag legen
Was bedeutet umweltbewusstes Reisen konkret?
Öko-Tourismus liegt zwar im Trend, doch sollte sich grundsätzlich jeder Reisende umweltbewusst verhalten, zumal im sensiblen Ökosystem der Alpen. Umweltbewusstes Reisen fängt jedoch bereits vor dem eigentlichen Urlaub oder der geplanten Bergtour an. Es ist wichtig sich für einen Ort zu entscheiden, der gut mit Bus und Bahn zu erreichen ist, aber dennoch viel Ruhe, Natur und Freiheit verspricht. Ansonsten zahlt es sich oft sogar aus, sich beim Gepäck zu beschränken und selbstverständlich keinen All-Inclusive-Urlaub.
Wie kann nachhaltiger Ökotourismus in den Alpen funktionieren?
Um einen funktionierenden und nachhaltigen Ökotourismus in den Alpen zu etablieren ist es nötig eine gesunde Balance zwischen der Natur und umweltschädlichen Fun-Sportarten zu finden. Diese heißt es möglicherweise gänzlich zu verbieten. Alle Interessen in den Alpen unter einen gemeinsamen Nenner zu bringen, scheint ein Ding der Unmöglichkeit – zu unterschiedlich sind die Interessen der beteiligten Akteure. Aber zumindest Skifahren kann auch ökologisch verträglich sein. Das bedeutet dann, dass auf die Natur genauso Rücksicht genommen und gleichzeitig das Einkommen der lokalen Bevölkerung gesichert wird. Bei der Umsetzung helfen kann ein bestimmtes Verhältnis zwischen der Anzahl der Gästebetten und den Einwohnern, also beispielsweise zwei Gästebetten pro Einwohner in einer bestimmten Gemeinde. Restaurants und Hotels nutzen regional erzeugte Produkte wie Fleisch von den nahen Almen oder Käse von lokalen Sennereien. Im Endeffekt gilt es ökonomische, touristische Angebote mit der regionalen Landwirtschaft zu vernetzen und gleichzeitig die lokalen kulturellen Traditionen aufrechtzuerhalten. Mit dem Ökotourismus verwandt ist das Konzept des Slow Tourism, bei dem der Reisende das Tempo seiner Reise selbst bestimmt. Eine Wanderung bietet dafür ideale Voraussetzungen. Es bedeutet, Eins zu werden mit der Natur fernab von überfüllten Posten und Partyhochburgen wie Sölden oder Ischgl. Man übernachtet in abgelegenen Berghütten mit grandioser Bergkulisse und lässt die Natur voll und ganz auf sich wirken. In der Konsequenz verkleinert jeder Reisende in den Alpen seinen ökologischen Fußabdruck und ist sich der Sensibilität des Ökosystems, welches er durchstreift, bewusst. Längerfristig bewirkt das dann ein Umdenken in den Köpfen jedes Einzelnen und der ganzenfu Gesellschaft. Achtsamkeit für die Umgebung heißt folglich das Gebot der heutigen Zeit, die von rasanten Veränderungen wie dem Klimawandel mit unvorhersehbaren Konsequenzen begleitet wird.
Was wünschen und suchen Gäste in den Alpen?
Massentourismus ist heute nicht mehr überall erwünscht. Klar, ganz ohne Tourismus geht es in den Alpen nicht, denn für viele Einheimische stellt der Tourismus sie wichtigste Erwerbsquelle dar. Für Besucher wiederum haben die Alpen vor allem einen Erholungswert. Abseits vom Wintersport mit all seinen Schattenseiten suchen die meisten Touristen eine intakte Bergwelt zum Wandern, bestehend aus Almwiesen, Bergseen, Wäldern, Gletschern und anderen landschaftsprägenden Elementen. Hilfreich dabei ist es, dem Gast die Natur und Kultur der jeweiligen Region auf überzeugende Weise näherzubringen. Natürlich gibt es auch die, welche ausschließlich für Fun und Action in die Alpen reisen und kein Auge für die empfindliche Natur haben. Doch das Bewusstsein, im Einklang mit der Natur zu verreisen, erreicht inzwischen immer mehr Menschen.
Persönliches Engagement für den Naturschutz im Alpenraum
Darüber hinaus kann sich jeder selbst für Umweltschutzprojekte vor Ort engagieren oder aktives Mitglied in einem Alpenverein werden. Wer Mitglied in einem Alpenverein ist oder sich gar zum zertifizierten Bergführer ausbilden lässt, lernt zusätzlich viele interessante und wissenswerte Aspekte über den Natur- und Kulturraum Alpen kennen. Dies fördert den Respekt vor der Natur, aber auch das Miteinander mit gleichgesinnten Wanderern und Bergfreunden.